Ahaus. Die Themen bei zwei Veranstaltungen der Seniorenunion im Stadtverband Ahaus entsprachen weitgehend der Jahreszeit, dem Monat November, der mit dem Sterben der Natur auch viele Gedanken an den Lebensabend und das Sterben der Menschen wachruft.
In der ersten Veranstaltung sprach Bestatter Wilhelm Pomberg zunächst über die Entwicklung der Sterbe- und Bestattungsriten im Allgemeinen und in Ahaus und Umgebung im Besonderen, verwies dann auf gesetzliche Grundlagen dazu und stellte sich den vielen Fragen der Teilnehmer. Resümierend riet er, im Gespräch mit der Familie Modalitäten des eigenen Sterbens und der Bestattung zu bestimmen und möglichst schriftlich, unabhängig von einem Testament, festzulegen. Wichtig war ihm, festzustellen, dass das Sterben mit dem Leben des Menschen und der Anerkennung seiner Würde untrennbar verbunden sei und deshalb auch nichts mit einer „Entsorgung der Leiche“ zu tun habe.
Die zweite Veranstaltung, gemeinsam mit Frauenunion und Junger Union veranstaltet, zielte nicht auf Endgültiges, hatte aber ein nicht weniger ernstes Thema: Rente und Pflege im Alter. Gestützt auf viele statische Zahlen und Prognosen der zukünftigen Entwicklung der Gesellschaft, zeigte Jens Spahn, der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete, die vielen Baustellen auf, die durch an sich positive Entwicklungen wie Verlängerung der Lebenserwartung, Gleichstellung und Gleichbehandlung der Frau und höheren Lebensstandard, aber auch durch belastende Faktoren wie Übernahme von Ansprüchen ehemaliger DDR-Bürger, Spekulationsverlusten und Schuldenkrise sich in der Sozialpolitik aufgetan hätten und nach Lösungen verlangten. In der Diskussion gestand er ein, dass manches dabei von jeweils Betroffenen als nicht ausreichend oder gar ungerecht erfahren werde, was man aber, auch wegen fehlenden Geldes ohne erneute Verschuldung nicht beseitigen könne; es bedürfe insgesamt tragfähiger Kompromisse, im europäischen Vergleich seien die deutschen Regelungen anderen mindestens einen Schritt voraus.