CDU Stadtverband Ahaus

Besuch in Vreden

Am vergangenen Donnerstag, 3. Mai 2012, besuchte die CDU-Seniorenunion Ahaus die Nachbarstadt Vreden.
Der Vredener Historiker Dr. Hermann Terhalle führte die Ahauser CDU-Senioren durch den Ort. Am Markt erläutere er an den drei Stadtmodellen die Entwicklung der Stadt. Von dort führte er zu den beiden Kirchen St. Georg und St- Felizitas. In der Krypta von St. Georg erklärte er mit Hilfe einer Computeranimation die weit zurückreichende Geschichte der einzelnen Kirchenbauten. Bei Grabungen in der Pfarrkirche, die während des 2. Weltkrieges völlig zerstört wurde, kam 1950 zu Tage, dass der Gründungsbau des Stiftes am Platz der Pfarrkirche gestanden hat und nicht, wie man erwartet hatte, unter der ehemaligen Stiftskirche zu suchen war.

Zuunterst war eine ehemalige karolingische Anlage aus der Zeit um 800 freigelegt worden, dabei handelte es sich um eine dreischiffige Pfeiler-Basilika mit Querhaus und quadratischem Westbau (vielleicht ein Turm), den die Seitenschiffe halb einfassten. Wie genau man es mit den Raumproportionen genommen hat, beweisen die Abmessungen. Die Länge des Querschiffes entsprach genau der des Langhauses. Im südlichen Querschiff entdeckte man ein sorgfältig gemauertes Grab, es war leer. Vielleicht lag hier Graf Walbert, der Gründer des Damenstiftes in Vreden, Enkel des Sachsenherzogs Widukind.

Nach einem Brand um 900 wurde die ottonische Anlage gebaut und nach einem erneuten Brand errichtete man ein  romanisches Langhaus auf dem Grundriss der ottonischen Anlage. Das Untergeschoss des Westturmes blieb bis 1945 erhalten.

Im 13. Jahrhundert baute man eine spätromanische Hallenkirche mit quadratischem Chor, danach eine spätgotische Hallenkirche, die im 2. Weltkrieg zerstört  und 1951 wiedererrichtet wurde. Ein eindrucksvolles Ausstattungsstück dieser Kirche ist der Antwerpener Altar – ein Schnitzaltar aus dem ersten Viertel des 16. Jahrhunderts.

Der Besuch der ehemaligen Stiftskirche, die die Äbtissin Adelheid im 11. Jahrhundert bauen ließ, schloss sich an. Der Gründer des Stiftes Walbert ist auf einer Reliefplatte aus dem 11. Jahrhundert dargestellt. (Das einzig bekannte Figurenbild)

Das großartige Stufenportal, das die Nordwand der Kirche St. Felizitas schmückt, stammt von der Nachbarkirche St. Georg, ein großartiges Beispiel spätromanischer Stufenportale in Westfalen.

Im Anschluss an die Besichtigung der Stiftskirche mit Krypta fuhr die Gruppe nach Zwillbrock und kehrte zunächst ein. Bei Kaffee und Kuchen entwickelten sich interessante Gespräche. Den Abschluss bildete der Besuch der barocken St. Franziskuskirche. Noch heute ist man beeindruckt von der barocken Innenausstattung, der einzigartigen Kanzel, den Altären und der prachtvollen Orgel. Beim Eintritt in die Kirche mögen die Bauern der Umgebung an das „ Himmlische Jerusalem“ gedacht haben. Für alle war es ein erlebnisreicher Tag.  

Elisabeth Weuthen