CDU Stadtverband Ahaus

Nicht Politik, Medizin stand im Mittelpunkt

Der Vortrag von Prof. Dr. Michael Aufmkolk am 17.01. 2012 über "Verletzungen und Erkrankungen des Schultergelenkes" fand im Saale Möllers vor 78 Seniorinnen und Senioren lebhaftes Interesse.
Nach einer kurzen Begrüßung durch den Vorsitzenden Franz-Josef Weuthen und einer Vorstellung des Referenten durch den Schriftführer Dr. Dieter Riepe ging es gleich mitten hinein in das Sachthema.

Zu Beginn seines Vortrages beschäftigte sich der Referent  eingehend  mit den Ursachen  des Schulterschmerzes, der häufig von den Nachbarorganen wie Halswirbelsäule, Nacken und Brust auf das Schultergelenk übergreift. Schmerzen aus dem Gelenk entstehen durch Verschleiß, Verletzungen oder Entzündungen, seltener durch Tumore oder  Gefäßerkrankungen. Empfunden  werden die Schmerzen nicht in der Schulter selbst, sondern im Oberarm und manchmal ausstrahlend in der Hand. 
Im Anschluss daran berichtete er über die verschiedenartigen Verletzungen des Schultergelenks durch Sturz wie zum Beispiel Oberarmkopfbrüche,  Schlüsselbeinbrüche, Schultereckgelenksprengungen, Verletzungen der Rotatorenmanschette und die häufig vorkommende Schulterauskugelung und deren Behandlung. Wichtig sei, dass bei einer solchen Verletzung die sofortige Notfallbehandlung eingeleitet wird.
Ausführlich behandelte Prof. Aufmkolk dann die Erkrankungen des Schultergelenks. Diese machten sich besonders durch Schmerzen bei Überkopfarbeiten, Einschränkung der Beweglichkeit des Armes, Schwierigkeiten beim  Anziehen der Jacke und Übergreifen in Schulterhöhe auf die andere Körperseite bemerkbar. Ursachen sind Kalkablagerung im Gelenk, die zu einer völligen Unbeweglichkeit führen könne, die Einklemmung der Sehnen und Muskeln unter  dem Schulterdach (Impigmentsyndrom), Rotatoreneinriß  und die Schultereckgelenk-Arthrose.
Die Behandlung richte sich nach dem Beschwerdebild und dem Alter des Patienten. Zunächst würde immer eine konservative Therapie eingeleitet, wie z. B. eine medikamentöse Schmerzbehandlung,  Ruhigstellung, Cortison-Injektionen in das Gelenk in den ersten Tagen, wobei immer die Gefahr einer Keimverschleppung in das Gelenk besteht. Auch Stoßwellentherapie werde mit großem Erfolg angewandt, die Kosten würden allerdings nicht von den Krankenkassen übernommen. Desweiteren kämen manuelle Therapie und Krankengymnastik infrage. Erst wenn sich nach der konservativen Behandlung keine Verbesserung der Beschwerden einstelle, werde eine operative Behandlung in Erwägung gezogen.

Wegen der fortgeschrittenen Zeit wurde auf die Darstellung von Erkrankungen weiterer Gelenke z. B. des Knies verzichtetet. Die große Zahl der Zuhörer und das hohe Interesse am Thema werteten Professor Aufmkolk und Franz-Josef Weuthen abschließend als einen Beleg für die auch statistisch nachgewiesene höhere Verletzungsgefährdung älterer Menschen.