Die aktuelle politische Lage in Deutschland, aber auch die Entwicklung vor Ort in Ottenstein standen im Fokus beim Neujahrsempfang der Ottensteiner CDU am Sonntag (18.1.) im Saal der Gaststätte Niewöhner-Schnell.
Ortsverbandsvorsitzender Thomas Lefering (links) bedankt sich bei Josef Osterhues für die langjährige aktive und engagierte Arbeit im Stadtrat und Kreistag Etwa 60 Zuhörer, viele Vorsitzende der örtlichen Vereine und Verbände, Bundestagsabgeordneter und Kreistagsmitglied Jens Spahn, Ortsvorsteher Karl-Heinz Terbrack und Ratsmitglied Josef Terhalle konnte der CDU-Vorsitzende Thomas Lefering begrüßen. Im Rückblick auf das Jahr 2014 stand neben der für die Ottensteiner CDU erfolgreichen Kommunalwahl auch die Umgestaltung des Dorfparks im Mittelpunkt. Hier hob Thomas Lefering ganz besonders die gute Ottensteiner Dorfgemeinsaft hervor, ohne deren starke Unterstützung bei den nötigen Eigenleistungen die erfolgreiche Umsetzung des Projekts nicht möglich wäre.
Ganz besonders dankte Lefering dem langjährigen Kreistagsmitglied Josef Osterhues, der sich in den vergangenen Jahrzehnten im Stadtrat und im Kreistag intensiv für die Belange und Probleme vor Ort eingesetzt hat und den Staffelstab im Kreistag in 2014 an seinen Nachfolger Jens Spahn weitergereicht hat. Osterhues bedankte sich bei allen Anwesenden und strich heraus, dass all die Dinge, die er in der Zeit angegangen sei, nur mit der Unterstützung vor Ort möglich gewesen sei. Ohne ein gutes Team, den Rückhalt der Familie, die gemeinsame Tatkraft und Vertrauen gehe es nicht. Er wünschte sich, dass diese Stärken der dörflichen Gemeinschaft bewahrt und fortgeführt werden.
Jens Spahn ließ es sich nicht nehmen, in seinem Heimatdort zu Gast zu sein und sich der Diskussion zu stellen. Spahn spannte den Bogen von den bundespolitischen Themen bis hin zu den Themen, die konkret die Bürgerinnen und Bürger vor Ort beschäftigen und umtreiben. Angefangen beim islamistischen Terror in Frankreich und PEGIDA über die vielfältige Flüchtlingsdebatte bis hin zur Vorratsdatenspeicherung, Fragen zur Umsetzung des Mindestlohns und die Auswirkungen auf das Ehrenamt vor Ort sowie Fragen zum Fachkräftemangel standen im Fokus seines Vortags und der intensiven Diskussion, die sich mit den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern daraus ergab.
„Wir dürfen uns nicht scheuen, diese Debatten zu führen“, betonte Spahn die Dringlichkeit dieser Themen und unterstrich so die Bedeutung, aber auch die Herausforderungen, die damit bevorstehen. So sei es vor 10, 15 Jahren noch schwer gewesen, jeden Schulabgänger in eine Ausbildung zu vermitteln. Heute aber ist es für die Unternehmen zum Problem geworden, Schulabgänger für freie Ausbildungsplätze zu finden. Der demografische Wandel zeichne sich deutlich ab. „Auch wenn das Thema schon lange diskutiert wird, dürfen wir nicht verkennen, dass wir gerade einmal am Anfang des Problems stehen“, so Spahn weiter. „Etwa 650.000 Geburten im Jahr 2014 stehen etwa 1,4 Millionen Geburten im Jahr 1965 gegenüber. Was das für das Jahr 2030 in Bezug auf Menschen, die in das Berufsleben eintreten im Vergleich zu Menschen, die in ins Rentenalter gehen, bedeutet – und was das für unsere Sozialsysteme bedeutet, kann sich jeder ausmalen.“ unterstrich er seine Ausführungen mit Zahlen.
Dass diesem Fachkräftemangel mit einem attraktiven und starken Schulstandort begegnet werden soll, der unsere wichtigste Ressource, die Bildung, in den Mittelpunkt stellt, unterstrich Ortsvorsteher Karl-Heinz Terbrack, der insbesondere die umfangreichen Investitionen in die Ahauser Schulen als „größte Brocken“ im städtischen Haushalt 2015 hervorhob. Aber auch in Ottenstein sind im Zuge von verstärktem offenen Ganztag, Inklusion und sich wandelnden Lernstrukturen einige Investitionen und Baumaßnahmen in der Burgschule nötig. Erste Schritte sollen 2015 gegangen werden, konkrete Maßnahmen sind aber auch in den folgenden Jahren dringend nötig.
Investitionen in die Straßensanierung und der Abschluss der Umgestaltung des Dorfparks zum Begegnungspark stehen darüber hinaus ebenso auf der Agenda für Ottenstein in 2015 wie der Startschuss des Wohn- und Gewerbegebiets am Börgerdieksweg, für das die politischen Weichen Ende 2014 gestellt wurden. Im Sommer nun sollen die ersten ersehnten Bagger rollen.