Frau Fischbach, MdB spricht über Pflegereform 2015
Am 01. Juni hatte die Frauen Union Ahaus ihre Mitglieder und Interessierte nach Ahaus-Alstätte in die Gaststätte Wissing geladen. Thema war die „Pflegereform 2015 - Bessere Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf“. Frau Ingrid Fischbach, MdB und parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, referierte über das zum 01. Januar 2015 in Kraft getretene „Erste Pflegestärkungsgesetz – PSG I“. „Dieses Gesetz hat zum ersten Mal seinen Namen wirklich verdient“, so Frau Fischbach, denn es sieht eine Ausweitung der Leistungen für Pflegebedürftige und deren Angehörige, die Erhöhung der Zahl der Betreuungskräfte in stationären Pflegeeinrichtungen sowie die Einrichtung eines Pflegefonds vor.
Erstaunt erfuhren die Zuhörer, dass 70 % aller Menschen, die pflegebedürftig sind, zu Hause gepflegt werden und davon 80 % ohne weitere Unterstützung. Deswegen sei das Ziel des PSG I die Entlastung und Stärkung der Familien. Voraussetzung für Leistungen aus der Pflegeversicherung ist die Eingruppierung in einer Pflegestufe (I, II und III) und für Demente in Pflegestufe 0. Auf Antrag übernimmt dann die Pflegeversicherung Kosten für z.B. Pflegesachleistung, Pflegegeld, Ersatzpflege, Kurzzeitpflege, vollstationäre Leistungen, Wohnungsanpassung oder auch Zuschläge für ambulant betreute Wohngruppen. Worauf Pflegebedürftige und Angehörige Anspruch haben, können sie bei einer Beratung, auf die sie einen Rechtsanspruch haben, erfahren. So kann eine Förderung auf den persönlichen Bedarf des Einzelnen abgestellt werden.
Weiteres Verbesserungsziel des PSG I ist im stationären Pflegebereich die Zahl der zusätzlichen Betreuungskräfte von 25.000 auf 45.000 deutlich zu erhöhen. Frau Fischbach wies darauf hin, dass desweiteren ein Projekt gestartet ist, um unnötige Dokumentationspflichten abzubauen. Es soll den Pflegekräften mehr Zeit für die individuelle Versorgung der Pflegebedürftigen verschaffen, durch eine effizientere und schlankere Dokumentation. Staatssekretär Karl-Josef Laumann, Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung, will mit diesem Projekt eine Entbürokratisierung erreichen und viele Einrichtungen anhand eines Schulungsprogramm für die vereinfachte Dokumentation gewinnen.
Nach Abschluss der Ausführungen stellte sich Frau Fischbach den Fragen und Anmerkungen der Zuhörer. Als Maria Woltering, Vorsitzende der FU Ahaus sich bei Frau Fischbach für ihr Kommen bedankte, sagte diese abschließend: „Das Thema Pflege wird eine Daueraufgabe sein, da die Gesellschaft sich verändert.“