Von Sorge um Europa geprägt
Das würde auch negative Auswirkungen auf unsere Region haben, machte Pieper klar. „Wenn wir die Grenzen von heute auf morgen schließen und damit den freien Fluss der Waren blockieren, wäre das auch das Ende des Wirtschaftswunderlandes Münsterland“, warnte er. „Das wird die mittelständische Wirtschaft mit ihren Exportkontakten so nicht stemmen können.“ Die Wirtschaftskraft Europas würde deutlich einbrechen und Europa würde seine Bedeutung als internationaler Handelspartner in der Welt verlieren.
Der Flüchtlingsproblematik könne man sich so nicht einfach entledigen, schließlich habe sie auch für ganz Europa eine moralische Dimension; Hilfeleistung sei eine durch die Menschenrechte begründete Verpflichtung, der sich nicht nur Christen nicht entziehen könnten. Deshalb müsse „2016 ein Jahr des Zusammenraufens werden“. Da man nicht davon ausgehen könne, dass der Flüchtlingsstrom von selber versiege, seien nicht nur innerstaatliche und innereuropäische, sondern dringend auch internationale Lösungen gefragt.
Bei aller gebotenen Sorge, die er im Übrigen mit seinen Zuhörern in der anschließenden Diskussion teilte, zeigte sich Dr. Pieper doch vorsichtig optimistisch, dass gemeinsam erfolgreiche Wege gefunden würden.