CDU Stadtverband Ahaus

Unsere Schulen werden unter Wert regiert

CDU Landtagskandidatin Heike Wermer und die CDU Ahaus diskutierten über Offene Ganztagsschule, Turbo-Abi und Inklusion

Zur Diskussion „Offener Ganztag, Turbo-Abi, Inklusion – Unsere Schullandschaft im Umbruch“ hatte am Dienstagabend die CDU Landtagskandidatin Heike Wermer und der CDU Stadtverbandsvorsitzende Dr. Michael Räckers Zuhörer in das Foyer der Stadthalle Ahaus eingeladen. Knapp 120 Personen waren dieser Einladung gefolgt und waren an der Diskussionsrunde mit der Landtagsabgeordneten Astrid Birkhahn aus Warendorf, stellvertretende Vorsitzende des Landtagsausschusses für Schule und Weiterbildung, Peter Silbernagel, Vorsitzender des Philologen-Verbands NRW, und Ingo Lürbke vom Lehrerverband NRW interessiert.
v.l.n.r.: Astrid Birkhahn, MdL, Ingo Lürbke, Lehrer NRW, Heike Wermer, Landtagskandidatin, Peter Silbernagel, Philologenverband, Dr. Michael Räckers, CDU Ahausv.l.n.r.: Astrid Birkhahn, MdL, Ingo Lürbke, Lehrer NRW, Heike Wermer, Landtagskandidatin, Peter Silbernagel, Philologenverband, Dr. Michael Räckers, CDU Ahaus
Alle geladenen Podiumsvertreter legten gemeinsam den Finger in die großen Wunden, die das Schulsystem in Nordrhein-Westfalen derzeit zu beklagen hat. Einig waren sich alle auf dem Podium, dass das Thema Inklusion derzeit schlecht umgesetzt wird – es fehlt an der nötigen Ausstattung, vor allem am Personal. „Gerade beim Thema Ausstattung werden die Kommunen völlig vom Land im Regen stehen gelassen“, klagte Astrid Birkhahn über die Kurzsicht in der Landespolitik, die einen Mehrbedarf aufgrund sinkender Schülerzahlen negiert und die Kommunen nicht zusätzlich unterstützt. „Derzeit ist es gewolltes, politisches Ziel, sich an den Langsamsten in der Klasse zu orientieren - nicht einmal am Durchschnitt. So werden wir im Rahmen der Inklusion weder den guten, noch den schlechten Kindern gerecht!“, brachte Peter Silbernagel es auf den Punkt.
Beim Thema Offener Ganztag und zur Debatte zum Runderlass, der fordert, dass Kinder verpflichtend an fünf Tagen die Woche bis 15 Uhr in den Schulen bleiben, waren sich alle Diskussionsteilnehmer einig, dass hier Flexibilität nötig ist, um den individuellen Familienverhältnissen und den Wünschen nach individueller Freizeitgestaltung, sei es beispielsweise im Sport- oder Musikverein, gerecht zu werden.
Auf die Frage, ob es beim Abitur beim derzeitigen G8 bleiben oder zurück zum Abitur nach neun Jahren gehen soll, war die Meinung im Publikum klar beim Abitur nach 9 Jahren. Die Meinungen auf dem Podium dagegen waren gemischt: Heike Wermer warb persönlich für das G9, weil es Schulen, Lehrer und Schüler entlaste. Astrid Birkhahn favorisierte durch ihre eigene Erfahrung das G8, plädierte aber dafür, die Entscheidung bei und in den Schulen fällen zu lassen. „Lernen braucht Zeit.“, bevorzugte Ingo Lürbke das Abitur nach 9 Jahren. Peter Silbernagel wiederum würde eher beim G8 bleiben, auch, um den Gymnasien ein Alleinstellungsmerkmal zu geben.
In der offenen Fragerunde mit dem Publikum am Ende wurden einige Themen aufgriffen, die in der Podiumsdiskussion nur kurz angesprochen worden waren, wie z.B. die Lehrerausbildung und der Leistungsdruck bei Lehrern.
Heike Wermer fasste zum Ende der engagierten und intensiven Debatte zusammen: „Mit den immer mehr gewordenen Aufgaben der Inklusion, Integration und den Umbrüchen im Schulsystem gibt es noch viel zu tun und viel nachzubessern. Dabei kommt es vor allem darauf an, genügend finanzielle und personelle Ressourcen zu stellen. Nur gemeinsam als Schulträger, Lehrer, Eltern und Schüler können wir zu einer guten Schule beitragen. Schulen brauchen endlich wieder Ruhe, Verlässlichkeit und Konstanz, damit sie sich auch auf die Kernaufgaben Unterricht und Erziehung als Vorbereitung auf das Leben konzentrieren können.“