CDU Stadtverband Ahaus

Kommerz vs. Verbraucherschutz - Wie sicher sind unsere Lebensmittel?

Dr. Renate Sommer MdEP Expertin für Lebensmittelfragen im EU-Parlament

Einladung der FU Heek/Nienborg, Ahaus und Legden/Asbeck ins Hotel M3 in Heek am 18.06.2018 um 19.00 Uhr

                                

Der Frage: „Kommerz gegen Verbraucherschutz und Wie sicher sind unsere Lebensmittel?“ gingen die CDU Frauen aus Heek/Nienborg, Heek / Asbeck und Ahaus nach. Zu dieser interessanten Veranstaltung hatten sie als prominente Referentin Frau Dr. Renate Sommer MdEP nach Heek in das Hotel M3 geladen. Die große Zahl der Teilnehmer zeigte, dass Sorgen und Fragen zum Thema Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz in der Bevölkerung wichtige Themen sind.

In ihrem Vortrag bezog die EU Parlamentarierin, die u.a. Mitglied im Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit ist, engagiert Stellung. Sie warnte davor, die Ursachen für Lebensmittelskandale zu vermischen: „Es gibt betrügerische Aktionen Einzelner, um sich zu bereichern. Es gibt die großen Skandale wie die Untermischung von Pferdefleisch. Und es gibt Tierkrankheiten, z.B. die Maul- und Klauenseuche“. Sie betonte, dass es dennoch in Deutschland weltweit die sichersten Lebensmittel gibt und falls doch verseuchte Lebensmittel auf den Markt kämen, stecke häufig menschliche Unachtsamkeit dahinter.

Zum vor ca. drei Jahren in der EU verabschiedeten Lebensmittelinformationsgesetz, an dem sie mitgearbeitet hat, erläuterte sie, dass nun auf den Verpackungen der Lebensmittel die Inhaltsstoffe deklariert werden müssen. Auch sieht sie, dass in Deutschland vieles sehr streng kontrolliert wird, wohingegen in den osteuropäischen und südlichen EU-Ländern dies nicht immer der Fall ist.

Kritische Fragen kamen zur weiteren Zulassung von Glyphosat für die Landwirtschaft. Hier wurde von einigen Teilnehmern auch die Objektivität der Studien, die zur weiteren Zulassung geführt haben, angezweifelt. Lt. Frau Dr. Sommer kommt es immer auf die Dosis an. Anhand eines Beispiels verdeutlichte sie dies: „Ein Mensch müsste über 1000 Liter Bier an einem Tag trinken, damit das Glyphosat im Bier schädlich sein könnte.“

Weitere Fragen mit Bezug zur Landwirtschaft wurden gestellt, wie die überbordende Bürokratie bei Direktvermarktern. Hier wies die Europaabgeordnete daraufhin, dass das die Kehrseite der Medaille ist. Für den Verbraucher wären die vielen Kontrollen gut, auf der anderen Seite sind sie für den Produzenten aufwändig und teuer.

Im Anschluss an die lebhafte und informative Diskussion bedankte sich die Vorsitzende der FU Heek/Nienborg, Elisabeth Voss, auch im Namen der beiden anderen Vorsitzenden Maria Woltering (FU Ahaus) und Claudia Kröger (FU Legden/Asbeck) bei Frau Dr. Sommer.