CDU Stadtverband Ahaus

Von der Energiewende betroffen?

 Ahaus. Auf Einladung der CDU-Senioren Union Ahaus trafen sich Vorstand und Mitglieder zu einem  gut besuchten Informations-Nachmittag im Brennelemente- Zwischenlager  Ahaus.
Zu Anfang stellte Herr B. Rosen, Pressesprecher des BZA,  die Betreiberfirma GNS (Gesellschaft für Nuklear-Service), vor. Einige der umfangreichen Aufgaben der Gesellschaft seien die Entsorgung schwach bis mittelradioaktiver Abfälle und hochradioaktiver ausgedienter Brennelemente, die lagergerechte Konditionierung in Behältern zur Zwischen- und Endlagerung, der Rückbau der Kernkraftwerke, die Herstellung von Lagerbehältern und deren Transport.
 
Die in Ahaus eingelagerten Behälter mit ausgedienten Brennelementen aus Leichtwasserreaktoren, einem Hochtemperaturreaktor und Forschungsreaktor Rossendorf nehmen zur Zeit zehn Prozent der Lagerkapazität in Anspruch. Auf der ungenutzten Fläche werden schwach- mittelradioaktive Abfälle aus dem Betrieb und der Stilllegung deutscher Kernkraftwerke zwischengelagert. Nach der Zwischenlagerung  sollen diese Abfälle in das Endlager des Bundes „ Schacht Konrad“ eingebracht werden.
 
„Da in der Zwischenzeit alle ausgedienten Brennelemente standortnah an den Kraftwerken zwischen gelagert werden müssen, sei vorläufig mit weiteren Transporten nicht zu rechnen“, so H. Rosen. Ausnahmen sei die Einlagerung mittelradioaktiver Abfälle aus der Wiederaufbereitung deutscher Brennelemente aus La Hague, zu der Deutschland verpflichtet sei. Hierbei handelt es sich um Hülsen und Strukturteile von Brennelementen, die in Metallblöcke gepresst werden. Diese würden bis zu ihrer Endlagerung in Ahaus aufbewahrt.
Im letzten Sommer wurde von Bund und Ländern ein neues Verfahren für die Suche nach einem geeigneten Standort für ein Endlager beschlossen, das bedeutet,  die Suche beginnt bei Null und es kommt zu  einer Verzögerung der Verfügbarkeit eines Endlagers auf weitere zwei Jahrzehnte. 
 
Ausführlich ging Herr Rosen dann auf den Transport und die Sicherheit der Lagerbehälter ein. Die Behälter seien so beschaffen, dass sie extremen Einwirkungen von außen,  z.B. Transportunfällen, Feuer oder Flugzeugabsturz, standhalten. Dazu wurde ein eindrucksvoller Film gezeigt.
 
Am BZA wird regelmäßig eine radiologische Fernüberwachung am Anlagezaun einmal von der Betreibergesellschaft selbst und unabhängig davon von  der Aufsichtsbehörde (Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie) des Landes Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Diese Messergebnisse liegen seit Betriebsbeginn des Zwischenlagers im Schwankungsbereich der natürlichen Strahlung.
 
Zur weiteren Sicherheit gegen Selbstmordattentäter und panzerbrechende Waffen ist am BZA eine Verstärkung der Außenwand mit einer zehn Meter hohen Stahlbetonwand vorgesehen.
 
Der Nachmittag endete mit einem herzlichen Dankeschön an den Referenten Herrn B. Rosen, der in verständlicher und sehr informativer Form die schwierige Materie den Senioren vermittelt hatte.